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Drachenboot fahren, können wir das? In kürzester Zeit fanden sich Kolleginnen und Kollegen, die Lust hatten, es auszuprobieren. Nach nur wenigen Trainingsstunden ging das Drachenboot-Team der RFT-Gruppe das erste Mal an den Start. In diesem Jahr feiern die RFT-Kabeldrachen ihren 10. Geburtstag. Teamkapitänin Jaqueline Heile und Schlagmann Heiko Czudai sitzen seit Anfang an im Boot. Anlässlich des Jubiläums haben wir mit ihnen über die Faszination des Drachenbootsports gesprochen.

 

Wie sind die RFT-Kabeldrachen entstanden?

Jaqueline Heile: Anlässlich des jährlichen Havelfestes in Brandenburg an der Havel wurde 2012 eine weitere Drachenboot-Mannschaft gesucht. Das Drachenbootrennen ist ein besucherstarkes Veranstaltungshighlight und viele Firmen aus der Stadt sind mit eigenen Teams dabei. Unser Geschäftsführer hat daraufhin in den Unternehmen der RFT-Gruppe nachgefragt, ob es bei uns interessierte Mitarbeiter:innen gibt, die als Mannschaft am Havelfest-Rennen teilnehmen wollen.

Heiko Czudai: Vom Unternehmen wurde uns schließlich ein Boot zur Verfügung und ein Trainer an die Seite gestellt. Wir merkten schnell, dass uns das Training viel Spaß macht und wir nach dem Havelfest gerne weitermachen wollten. Bei der Geschäftsführung stieß diese Idee auf große Resonanz – das ist bis heute so geblieben.

Was fasziniert Sie am Drachenbootsport?

Jaqueline Heile: Es ist ein Teamsport. Das heißt, um erfolgreich zu sein, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Über die Zeit ist die Mannschaft eng zusammengewachsen, da freut man sich auf das Training und die gemeinsamen Fahrten zu den Wettkämpfen. Auch privat mögen wir uns sehr, verbringen Grillabende oder sogar Wochenendausflüge miteinander. Was den Sport an sich betrifft: Ich mag Bewegung, frische Luft, Sonne und Wasser – beim Paddeln im Drachenboot kommt all das zusammen.

Heiko Czudai: Mir gefällt, dass wir heute mehr als nur Arbeitskollegen sind. Durch den Firmensport sind private Freundschaften entstanden. Dabei ist egal, wer in welcher Firma unserer Unternehmensgruppe arbeitet. Selbst das Alter spielt keine Rolle, so ist unser jüngstes Teammittglied 22 Jahre alt und der älteste aktive RFT-Kabeldrache ist 68. Ich habe damals mit dem Training angefangen, weil ich wieder fit werden wollte. Drachenbootfahren kräftigt die Muskulatur und wirkt dadurch präventiv u. a. gegen Rückenschmerzen. Zudem trainieren wir unsere Ausdauer, was sich wiederum positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Drachenbootfahren fördert also nicht nur den Teamgedanken, sondern auch die eigene Fitness und Gesundheit.

Was macht die RFT-Kabeldrachen so erfolgreich?

Heiko Czudai: Bei Wettkämpfen sind die anderen Teams zwar oft viel jünger, doch beim Drachenbootsport kommt es vor allem darauf an, möglichst synchron zu paddeln. Weil unser Trainer viel Wert auf das Üben der Paddeltechnik legt, sind wir darin vergleichsweise stark. Das hilft uns bei Wettkämpfen.

Jaqueline Heile: Auch der Rückhalt durch unseren Geschäftsführer Stefan Tiemann trägt zu unserem Erfolg bei. Das Training, Ausrüstungsgegenstände wie Paddel und Bekleidung sowie die Startgelder werden vom Unternehmen finanziert. Wenn wir außerhalb an einem Wettkampf teilnehmen und die Anreise dadurch länger ist, können wir uns schon mal zeitiger ins Wochenende verabschieden. Da stoßen wir bei ihm jederzeit auf volles Verständnis. Manchmal fiebert er vor Ort mit.

Welche Teamerfolge zählen Sie zu den schönsten?

Jaqueline Heile: Ein Highlight ist für mich immer der Dragonboat Media Cup [FH1] in Berlin, wegen der besonderen Location und Stimmung. Dort standen wir schon zweimal auf dem Siegertreppchen. Die Preisgelder haben wir anschließend der Brandenburger Tafel und der DKMS gespendet. Mit sportlichem Ehrgeiz etwas Gutes bewirken zu können, ist ein großartiges Gefühl.

Heiko Czudai: Ich erinnere mich gerne an den Sieg beim Laubegast Cup 2014 in Dresden. Da haben wir uns auf der Elbe in allen Kategorien den Sieg geholt und sind als Brandenburger:innen Sachsenmeister im Drachenboot geworden.

Vielen Dank für das Interview!

Wissenswertes rund ums Drachenboot

Was ist ein Drachenboot?

Ein Drachenboot ist ein langes Paddelboot, das durch die Form und Bemalung einen stilisierten Drachen darstellt –  mit einem Drachenkopf am Bug und dem Schwanz am Heck. Die Boote stammen ursprünglich aus China, wo Drachenbootrennen noch heute Teil des jährlichen Duanwu Festivals sind. Traditionelle Drachenboote werden aus Holz gefertigt und mit kunstvollen Schnitzereien versehen. Sie können bis zu 25 Meter lang sein und bieten Platz für bis zu 100 Paddler:innen.

Die Boote für den europäischen Drachenboot-Sport sind ohne Kopf und Schwanz 12,50 m lang, 1,15 m breit und 250 kg schwer. Der Rumpf wird aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Ein Wettkampfboot hat 10 Sitzbänke für maximal 20 Personen.

Seit wann gibt es Drachenbootrennen?

Die Geschichte des Drachenbootfestes begann vor über 2.000 Jahren. Um den Ursprung ranken sich zahlreiche Legenden. Am häufigsten wird jene von Qu Yuan (ca. 340 v. Chr. - 278 v. Chr.) erzählt, der Minister im chinesischen Königreich war. Während das Volk ihn als Dichter von Liebesbriefen an Land und Leute verehrte, war Qu Yuan beim König in Ungnade gefallen und aus dem Amt entlassen worden. Aus Protest gegen die korrupte Elite soll er sich am fünften Tag des fünften Mondes in den Fluss Mi Lo in der Provinz Hunan gestürzt haben. Der Legende nach lieferten sich Fischer ein Wettrennen, um Qu Yuan zu retten. Durch laute Trommelschläge, mit Reis gefüllte Weinblätter und kräftiges Schlagen der Paddel auf das Wasser versuchten sie den Körper des Dichters vor gefräßigen Fischen zu schützen. Doch Qu Yuan konnte nicht gerettet werden.

Das erste Drachenbootrennen in Deutschland fand 1987 in Duisburg statt.

Wer gehört zur Besatzung eines Drachenbootes?

Vorn im Bug sitzt der/die Trommler:in, auf den Bänken dahinter sitzen paarweise bis zu 20 Paddler:innen und hinten im Heck die Steuerfrau bzw. der Steuermann. Auf der ersten Bank geben die sogenannten Schlagleute den Takt und die Geschwindigkeit des Schlages vor. Die Trommler:innen greifen diesen Rhythmus auf und sorgen mit ihren Trommelschlägen dafür, dass das Team synchron paddelt.

 

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