Glasfaserkabel sind die Superhelden der Digitalisierung. Ihre wichtigste Superkraft? Geschwindigkeit. In Glasfaserleitungen werden Daten mittels Licht übertragen. Innerhalb einer Sekunde legen sie eine Wegstrecke von rund 200.000 Kilometer zurück. Für das rasanteste Internetvergnügen aller Zeiten!
Beim Thema Glasfaser stolpert man häufig über Begriffe wie Lichtwellenleiter, Ausbaustufen oder Abkürzungen, z. B. FttB und FttH. Wir sagen Ihnen, was dahintersteckt, schauen mit Ihnen ins Innere eines Glasfaserkabels und beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Glasfaserausbau. Erfahren Sie, warum es lohnt auf Glasfaser umzusteigen und den Schritt in die Gigabit-Gesellschaft schon jetzt zu wagen!
Was ist eigentlich Glasfaser?
Eine Glasfaser ist eine Faser, die aus Quarzsand gewonnen wird und mit einem Durchmesser von nur 0,25 Millimetern ähnlich dünn, wie ein menschliches Haar ist. Ein Glasfaserkabel setzt sich aus mehreren Einzelfasern zusammen. In diesem Lichtwellenleiter (LWL) werden, wie der Name es schon verrät, Dokumente, Bilder, Musik und Videodateien rasend schnell, in Form von Lichtimpulsen, übertragen.
So ist ein Glasfaserkabel aufgebaut
Eine Glasfaser besteht aus 5 Komponenten: Kernglas (Core), Mantelglas (Cladding), Schutzbeschichtung (Coating), Kunststoffummantelung (Buffering) und Außenmantel (Jacket). Im Kernglas wird das Lichtsignal transportiert. Der Glaskern ist von einer lichtreflektierenden Schicht, dem Mantelglas oder auch optischer Mantel genannt, umgeben. Aufgabe des Mantelglases ist die Führung der Lichtwellen. Es verhindert das Lichtsignale austreten und verloren gehen. Glaskern und Mantel werden von der ersten Kunststoffbeschichtung vor Schäden und Feuchtigkeit geschützt. Die die Buffer-/Coating-Schicht sorgt für zusätzlichen Schutz und verhindert das Brechen der Faser, z. B. beim Biegen während der Glasfaser- Verlegung. Der Außenmantel besteht aus robustem, witterungsbeständigem Material (meist PVC).
Es gibt zwei Arten von Glasfaserkabeln: Singlemode undMultimode.
Das Singlemode LWL-Kabel
Der Durchmesser einer Singlemode-Faser beträgt in der Regel 9 Mikrometer. Aufgrund des schmalen Faserkerns kann sich darin nur eine Lichtwellenlänge ausbreiten. Die Vorteile: geringe Signalabschwächung, hoher Datendurchsatz, kurze Latenzzeiten und eine nahezu unbegrenzte Bandbreite. Singlemode-Glasfasern werden für die Signalübertragung über lange Strecken eingesetzt.
Für die Datenübertragung im Brandenburgnetz verwenden wir ausschließlich Singlemode-Fasern.
Das Multimode LWL-Kabel
Im Vergleich zur Singlemode-Faser ist der Kerndurchmesser einer Multimode-Faser größer. Dadurch ist im Innern mehr Platz und es können sich mehrere Lichtimpulse nebeneinander ausbreiten. Das bedeutet, es wird eine größere Datenmenge transportiert. Doch je mehr Daten parallel übertragen werden, desto kürzer wird die Strecke, die für die Ausbreitung der Lichtsignale zur Verfügung steht.
Die Datenübertragung per Glasfaser
Die Datenübertragung im Glasfasernetz erfolgt mittels Lichts (Photonen). Dazu werden elektrische Signale durch einen Wandler in optische Signale (Licht) umgewandelt. Diese durchqueren das Glasfaserkabel mit Highspeed, sprich nahezu in Lichtgeschwindigkeit. Wie? Die Lichtsignale werden im Kern der Glasfaser so lange reflektiert bis sie schließlich am Ende der Glasfaserleitung ankommen. Dort werden sie wieder in elektrische Signale umgewandelt, um für Endgeräte wie PC, Tablet oder Smartphone lesbar zu sein.
Welche Ausbaustufen gibt es?
FttC - Fibre to the Curb
„Glasfaser bis zum Bordstein“
FttC meint die geringste Ausbaustufe mit Glasfaser, bei der die Glasfaserkabel bereits am Technikgebäude (PoP) oder dem nächsten Verteilerkasten enden.
FttB - Fibre to the Building
„Glasfaser bis in den Keller“
Beim FttB-Ausbau wird die Glasfaserleitung über eine Mauerdurchführung bis in das Gebäude geführt. Sie endet am Hausübergabepunkt im Keller oder im Hausanschlussraum von Wohn- und Geschäftsgebäuden.
FttH - Fibre to the Home
„Glasfaser bis in die Wohnung“
Der FttH-Netzanschluss schließt am FttB-Anschluss an. D.h. das Glasfaserkabel endet nicht im Keller- oder Hausanschlussraum, sondern erst am Teilnehmeranschluss (TA) bzw. an der Glasfaser-Anschlussdose in der Wohnung.
DIE AUSBAUSTUFEN DER RFT KABEL
Der Glasfaserausbau in unserem Brandenburgnetz erfolgt immer mindestens in FttB oder zukunftssicher in FttH. Die Entscheidung über die jeweilige Ausbaustufe trifft der Kunde selbst. Fällt diese auf FttB, wird jeder Hauseingang eines Mehrfamilienhauses oder eines Wohnkomplexes von uns mit Glasfaser erschlossen. Einen nachträglichen FttH-Ausbau planen wir ein und bereiten alles dafür vorsorglich ein.
Der Anschluss an das Brandenburgnetz
#1 Die Entscheidung für Glasfaser
Da nur die Glasfasertechnologie ausreichend Netzreserven (also die Möglichkeiten höhere Bandbreiten zur Verfügung zu stellen) bereithält, werden Immobilienbesitzer bei der Frage nach einer zukunftssicheren Internetversorgung kaum an der Glasfaser vorbeikommen.
Mieter aus Mehrfamilienhäusern können keinen Glasfaseranschluss persönlich in Auftrag geben. In Absprache und Kooperation mit den Wohnungsunternehmen realisieren wir Anschlüsse an unser Brandenburgnetz. Sprechen Sie Ihre Hausverwaltung oder den Vermieter auf Ihren Wunsch nach Glasfaserinternet an!
#2 Die Beratung und Beauftragung für einen Glasfaseranschluss
Haben sich Immobilienbesitzer, Vermieter, Hausverwalter, Bauherren oder Bauträger für einen Glasfaseranschluss entschieden, beauftragen sie diesen bei uns. Nach einer persönlichen Beratung und Hausbegehung planen wir gemeinsam mit Ihnen die Leitungswege und legen den Hausübergabepunkt (HÜP), den Installationsort für den Glasfaser-Teilnehmeranschluss (GF-TA) wie auch für das Glasfaser- Modem (NT) fest.
Die Glasfaserleitungen werden zunächst vom Verteilerkasten bis zu Ihrer Immobilie und anschließend in den Keller oder das Erdgeschoss des Gebäudes verlegt. Die Verlegung der erforderlichen Leerrohre erfolgt meist durch das umweltschonende Horizontalspülbohrverfahren. Der grabenlose Leitungsbau bietet viele Vorteile: Verkehrsbehinderungen, aber auch Lärm- und Schmutzbelästigungen werden auf ein Minimum reduziert, Verkehrswege und Grünanlagen bleiben geschützt. Je nach örtlicher Gegebenheit kommen alternativ auch das Fräsen, das Pflugverfahren, die Pressbohrung (Erdrakete) und weitere zur Anwendung. Sobald die Bauarbeiten beendet wurden, werden offene Gräben wieder sorgfältig verschlossen.
#4 Die Hauseinführung
Um das Leerrohr für das Glasfaserkabel ins Innere des Gebäudes legen zu können, ist eine Hauseinführung erforderlich. Gibt es keine Mauerdurchführung oder kann die vorhandene nicht genutzt werden, muss ein münzgroßes Loch die Hauswand gebohrt werden. Die Bohrung wird nach der Hauseinführung der Glasfaser wieder gas- und wasserdicht versiegelt.
#5 Das Einblasen der Glasfaser
Nachdem die Tiefbauarbeiten abgeschlossen sind und die Leerrohre verlegt wurden, werden die Glasfasern vom Verteilpunkt des Brandenburgnetzes bis in das Gebäude eingeblasen. Dafür wird ein Pressluftkompressor eingesetzt. Dieser bläst per Luftdruck, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Metern pro Minute, die erforderliche Anzahl der Glasfasern in das Kunststoff-Leerrohr ein.
#6 Installation des Hausanschlusses
Im Gebäude werden die Glasfaserkabel bis zum Hausübergabepunkt (HÜP) verlegt. Dieser befindet sich meist im Keller oder dem Erdgeschoss, in unmittelbarer Nähe der Hauseinführung. Das Haus ist nun mit Glasfaser erschlossen worden. Je nachdem, ob Sie sich für einen FttB- oder einen FttH-Anschluss entschieden haben, wird zwischen dem HÜP und dem NT (Netzabschluss) entweder Kupferkabel oder moderne Glasfaser verlegt. In den Wohnungen kann dann per Netzwerkkabel der Router direkt an das NT angeschlossen werden.
In Mehrfamilienhäusern muss für den FttH-Ausbau die gesamte Innenhausverkabelung mit Glasfaser erfolgen.
#7 Freischalten des Glasfaseranschlusses
Nach dem Anschluss an das Brandenburgnetz der RFT Kabel, können Sie aus den verschiedenen Internettarifen und Fernsehpaketen wählen – ganz nach Ihrem Bedarf!
Glasfaser bietet gegenüber Kupfer viele Vorteile, besonders im Hinblick auf Bandbreite, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Mit der Glasfasertechnik, in Verbindung mit einer Inhouse-Verkabelung (FttH), sind Geschwindigkeiten bis weit in den Terrabit-Bereich möglich. Die Datenübertragung mittels Glasfaserkabel ist, anders als bei Kupferkabel, zudem störungsarm und nahezu verlustfrei. Während es bei Kupfer in Stoßzeiten (am Abend, an den Wochenenden) häufig zu deutlichen Geschwindigkeitseinbußen kommt, steht Ihnen mit FttH-Glasfaser die gebuchte Bandbreite verlässlich zur Verfügung.
Lohnt sich Glasfaser schon heute?
Gigabit-Anschlüsse sind keine Zukunftsmusik mehr, jedoch werden sie bisher nur in wenigen Bereichen nachgefragt. Doch die Breitbandentwicklung zeigt: In nur wenigen Jahren hat sich der Internetbedarf massiv erhöht. Dieser Trend wird sich angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelt fortsetzen. Das heißt, wir müssen vorsorgen und schon heute beste Voraussetzungen für dieses Zukunftsszenario schaffen. Unsere Lösung: Glasfaseranschlüsse für Immobilien und Unternehmensstandorte.
Warum gelten Glasfaseranschlüsse als zukunftssicher?
Das Zuhause wird smarter, Streaming-Dienste und Videokonferenzen gehören mittlerweile zu unserem Alltag. Der digitale Wandel zeigt sich ebenso in Unternehmen. Arbeitsprozesse werden stärker als je zuvor digitalisiert. Standortvernetzungen und IT-Dienste, wie Server-Housing, Cloud-Tools, Business-Telefonie und Archivierungsdienste, gewinnen an Bedeutung. Diese und weitere Entwicklungen treiben den Internetbedarf massiv in die Höhe. Für unseren Weg in die Gigabit-Gesellschaft benötigen wir dringend tragfähige Netze. Glasfasernetze werden den erwarteten Breitbandbedarf aufgrund ihrer Gigabit-Reserven mühelos decken können. Deshalb führt an der Glasfaser kein Weg mehr vorbei!