75 Jahre RFT - WIR SUCHEN SIE & IHRE GESCHICHTE!

Das Warenzeichen und die Marke RFT werden 75 Jahre alt. Wir möchten das Jubiläum auf eine besondere Weise mit Ihnen feiern. Wie? Die Historie der RFT ist eng mit der Geschichte vieler Brandenburgerinnen und Brandenburger verbunden. Woran erinnern Sie sich zurück?

Gibt es ein besonderes Erlebnis, dass Sie mit der RFT verbinden? Steht bei Ihnen noch ein altes RFT-Schätzchen auf dem Dachboden oder im Keller herum? Haben Sie früher bei RFT gearbeitet und wissen, wie es hinter den Kulissen aussah? Sind Sie uns als Kundin oder Kunde schon seit Jahrzehnten treu? Wir freuen uns über Ihre persönliche Geschichte!

Schicken Sie Ihre Erinnerungen (auch in Stichpunkten), Fotos oder Videos bitte an: meinung@rftkabel.de

Ausgewählte Geschichten werden wir – mit Ihrem Einverständnis – auf unserer Webseite, den Social-Media-Kanälen der RFT Kabel und in der Sonderausgabe unseres Newsletters veröffentlichen.

RFT-Betriebsferienlager: Frische Luft und erste Küsse

Das Betriebsferienlager von RFT war schon dufte! Es ging nach Mecklenburg (Wald, Wasser), den Ort kann ich nicht mehr sagen, leider! In den Zelten damals Stroh, in abgeteilten Holzabteilungen. Einmal bin ich mit nach Gransee gefahren. Dort gab es auch den ersten Freund und Abschied mit Tränen – lach.–

E. S.

Taschenradio Stern Berolina T 140: Mit Neil Armstrong auf den Mond

Ich war 14 Jahre alt und mit meinem Kanuverein im Trainingslager in Plau am See. Wir mussten jeden Tag rund 20 Kilometer mit dem Kanu fahren und haben nachts in Zelten übernachtet. Ich hatte seinerzeit ein Kofferradio "Berolina". Klein, handlich, mit ausziehbarer Antenne – aber in orangerot. Als Junge ein orangefarbenes Radio?! Aber gut, ich hatte wenigstens eins. In einer der Lagernächte stand die 1. Mondlandung bevor. Ich hätte sie gerne im Fernsehen verfolgt, weil mich Weltraumtechnik schon immer interessiert hat. Weil das nicht ging, haben mein Freund und ich auf der Luftmatratze in unserem Zelt mit dem kleinen "Berolina" verbotenerweise bis morgens um 2 Uhr West-Radio gehört. In einem sozialistischen Sportverein wohlgemerkt! Aber so konnten wir „live“ bei der Mondlandung dabei sein und fühlten uns dabei fast so, als hätten wir selbst den Fuß auf den Mond gesetzt.

M. M. aus H.

Stassfurt 59TG103 Television: Verräterischer Fernseher

Fernsehen war für mich in Abwesenheit der Erwachsenen verboten. Meine Mutter und Oma arbeiteten in dem Bankgebäude gegenüber unseres Wohnhauses. Wenn sie nachmittags zur Arbeit gingen, breitete ich alles, was auch nur halbwegs nach Hausaufgaben aussah, auf dem Wohnzimmertisch aus und schaltete den Fernseher an. Vom Fenster unseres Wohnzimmers aus hatte ich einen idealen Blick auf die Eingangstür der Bank, so konnte ich ihn schnell ausschalten, wenn die beiden Feierabend hatten.

Nun waren das zur damaligen Zeit aber noch Röhrenfernseher, die während des Fernsehens viel Wärme abgaben. Das haben die zwei Damen selbstverständlich gewusst. Wenn sie nach vollbrachter Arbeit nach Hause kamen, folgte der obligatorische Test: die Hand auf den Fernseher. War der Fernseher warm? Dann war das Kind ungehorsam gewesen – und ich musste mir eine Standpauke anhören. Doch ich lernte daraus und schaltete das Fernsehgerät einfach früher aus, so dass er bis zum Eintreffen der "Obrigkeiten" längst abgekühlt war.

E. M. aus H.

RFT-Rundfunkgeschäft in der Steinstraße: Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort

Aufgewachsen bin ich in der früheren Friedensstraße (St.-Annen-Straße) und da war es bis zur Steinstraße und dem RFT-Laden nicht weit. Dort gab es Dinge, die man hin und wieder gebrauchen konnte, wie z. B. Batterien oder ein paar Widerstände oder Transistoren zum Basteln.

Wenn einem das Glück hold war und man zur richtigen Zeit mit dem nötigen Kleingeld bestückt das Geschäft aufsuchte, konnte man auch mal etwas Außergewöhnliches erwerben. Das war z. B. der M-G30, ein importierter Walkman von Sanyo. Ich kann mich noch genau an den Kauf erinnern (23.12.1982). Allerdings würde der Preis heute nur für Kopfschütteln sorgen, denn man musste 990,- Mark dabeihaben!

...und wie das immer so ist, es findet sich dann doch noch was aus dem Handelssortiment von RFT wie dieses Radio "Stern Elite". Es hat meinem Vater gehört und nun steht es bei mir auf dem Schrank und funktioniert immer noch.

J-M. S. aus B.

RFT-Unterhaltungselektronik: Man musste jemanden kennen, der jemanden kannte...

Meine Erinnerungen an RFT Geräte beginnen, wie bei vielen, mit dem ersten Fernseher der Eltern, Mitte der 60er Jahre. Irgendwann stand dann überall eine Glotze in der „guten Stube“ und es gab feste Fernsehzeiten. Immerhin hatten wir Kinder, nach Ansicht der Erwachsenen, ja auch wichtigere Dinge zu erleben als auf den kleinen Bildschirm zu schauen.

Aber meine wirklich schönste Erinnerung an RFT Geräte war 1985, als ich mir das Geld zusammengespart hatte für ein HIFI-Stereo-Steuergerät rk 88 sensit (1.675,- Mark), die B9272 Capella 3-Wege Kompakt-Boxen (375,- Mark pro Stück) und den Schallplattenspieler HK PA 1203 Tangential (1.750, - Mark) von RFT.

Gekauft habe ich die Geräte damals im RFT-Rundfunkgeschäft in der Steinstraße (heute vbbr-Kundencenter). Zwei Jahre später habe ich dort auch den ersten Farbfernseher von RFT erstanden, für läppische 6.500, - Mark. Unvorstellbar diese Preise! Und um an solche Geräte überhaupt zu kommen, musste man jemanden kennen oder jemanden kennen, der jemanden kannte usw. Bis auf den Plattenspieler hat alles sehr lange funktioniert.

Ich hoffe mal, dass ich nicht der Einzige bin, der sich solche kostspieligen Dinge vom Gesparten gekauft hat. Bar bezahlen war auch irgendwie besser und beruhigender.

R-P. O.

Color 20: Wie ein Fünfer im Lotto

Anfang der 1970er Jahre habe ich meinen ersten Farbfernseher erstanden. Erstanden, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Kreise der Arbeitskollegen war hinter vorgehaltener Hand gemunkelt worden, dass im Centrum-Warenhaus in Magdeburg am nächsten Tag Fernseher verkauft werden sollten. Ich hatte Nachtschicht, die ging normalerweise bis 6 Uhr früh. Wegen des Fernsehers konnte ich aber schon zwei Stunden eher in den Feierabend.

Ich bin direkt zum Warenhaus gefahren, kam dort ca. 30 Minuten später an und war an 5. Stelle der Schlange. Es war eiskalt, 5 Grad minus. Aber egal, für einen Farbfernseher geht man auch barfuß durch die Antarktis, dachte ich. Die Schlange wurde immer länger, das Ende war bald nicht mehr zu sehen. Um 9 Uhr wurde die Eingangstür geöffnet. Nur die ersten 50 würden in der 1. Etage eine Nummer erhalten, mit der sie gleich oder im Laufe des Tages ihren Fernseher abholen konnten. Also bin ich mit den anderen nach oben gestürmt und kam als 46. an. Diejenigen, die eine Nummer bekommen hatten, lagen sich weinend in den Armen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, aber das war quasi wie 5 Richtige im LOTTO. Wir hatten den Fernseher ewig, auch nach der Wende noch. Zuletzt stand er im Gartenhaus.

E. M. aus H.

Kommissionsladen: Eine HIFI-Anlage von RFT für 10,- Mark

Mein Mann und ich hatten uns schon 1985 in der DDR mit einem Kommissionsladen selbstständig gemacht und haben dort Leuchten, Elektromaterial, Schalter, Steckdosen, Batterien, Kabel und vieles mehr verkauft. Dann kam die Wende und ich erinnere mich noch sehr genau daran, es wurde alles für 'n Appel und 'n Ei verkauft: RFT-HIFI-Anlagen für nur 10,- Mark, Glühlampen für 1 Pfennig, Leuchtstoffröhren, alles Mögliche.

Wir haben damals viel aufgekauft und erst einmal in unserer Garage eingelagert, weil wir uns dachten: Irgendwann kommt die Zeit, wo die Dinge wieder nachgefragt werden. Und das war dann auch so! Weil die Qualität zum Teil auch einfach besser war. Nach ein oder zwei Jahren kamen die Leute wieder, haben uns beispielsweise die Glühlampen förmlich aus den Händen gerissen. Bis 1999 habe ich den Laden noch weitergeführt. Hin- und wieder kam schon die Frage, ob wir dieses oder jenes von früher noch haben.

E. M. aus H.

Flimmerstunde mit der kleinen Schwester

Wenn ich RFT höre, muss ich sofort an meine Kindheit denken. Jeder Samstag lief gefühlt gleich ab: Morgens Schule, danach Eierkuchen zum Mittagessen. Pünktlich um 14 Uhr saß ich mit meiner Schwester im karierten Sessel vor dem Fernseher. "Flimmerstunde"! Es dauerte immer ein bisschen, bis etwas zu sehen war. Zuerst "schneite" es auf dem Bildschirm, der Lautsprecher begann zu schnarren, dann erst sprang das Bild an. Wir durften nicht jeden Tag fernsehen, deshalb haben wir Samstage sehr geliebt.

H. S.

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