„Ein sicheres Investment in unsere Zukunft. - ein Interview mit Stefan Tiemann“

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Ein sicheres Investment in unsere Zukunft

20.04.2016

Mit dem Bau eines firmeneigenen Rechenzentrums rüstet sich der Glasfaser-Netzbetreiber RFT kabel für die Zu-kunft. Im Interview erläutert Geschäftsführer Stefan Tiemann, warum dieser Schritt für die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens enorm wichtig ist und wie auch die regionale Wirtschaft von diesem Vorhaben profitieren kann.

Herr Tiemann, die Investitionen in ein firmeneigenes Rechenzentrum sind sehr hoch. Warum haben Sie sich dennoch für den Bau entschieden?

Die Entwicklungen in der Informationstechnologie sind rasant. In wenigen Jahren werden wir den Status einer Gigabit-Gesellschaft erreicht haben. Schon heute wird das eigene Zuhause zunehmend smarter. D. h. viele Wohnfunktionen, wie Licht, Wärme sowie Verbrauchsdatenerfassung werden bereits über den heimischen Internetanschluss gesteuert. Das ist nur der Anfang, die Vernetzung wird in diesem Bereich weiter fortschreiten.

Ein weiterer Bereich ist die Wirtschaft. Die Notwendigkeit einzelne Firmenstandorte miteinander zu vernetzen, steigt. Auch Arbeitsprozesse werden verstärkt digitalisiert. Das erfordert neue IT-Infrastruktur-Lösungen für Unternehmen und Institutionen. Daneben gewinnen Dienstleistungen, wie Server-Housing, Cloud-Computing, Business-Telefonie und Archivierungsdienste an Bedeutung. All diese Entwicklungen gehen mit der Forderung nach höheren Bandbreiten und Geschwindigkeiten, aber auch der Frage nach dem Schutz von Daten einher.

Die RFT kabel ist mit ihren modernen Glasfasernetzen sehr gut aufgestellt. Diese bieten hinreichend Potential, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Gemäß der RFT-Unternehmensphilosophie, wird kontinuierlich in die Zukunftsfähigkeit und Sicherheit aller Dienste investiert. So haben wir schon vor mehr als 20 Jahren begonnen, unsere Netze sukzessive mit Glasfaserkabel auszurüsten. Dieser Schritt war damals ein Wagnis, den wir jedoch bewusst eingegangen sind. 2008 haben wir dann das erste Glasfaserortnetz in den neuen Bundesländern in Betrieb genommen.

Wenn wir heute über die Zukunftsfähigkeit von Kommunikationsnetzen diskutieren, kommen wir um die Lichtwellentechnologie nicht herum. Die Entwicklung hat uns somit recht gegeben. Den Bau des Rechenzentrums sehen wir als einen logischen Folgeschritt, der viele Vorteile bietet.

Welche Vorteile sind das?

Über unsere Glasfasernetze werden derzeit über 90.000 Haushalte, Firmen und Institutionen im Land Brandenburg und Teilen Berlins mit Highspeed-Internet, TV- und Telefon-Diensten versorgt. Für uns resultiert daraus die Verantwortung, für den Betrieb störungsfreier Dienste zu sorgen. Rechenzentren sind dabei wichtige Bausteine. Über eine ringförmige Netzarchitektur, geographisch verteilte Playout-Center und den Ringschluss über verschiedene Rechenzentren erreichen wir eine nahezu hundertprozentige Ausfallsicherheit und dadurch maximale Versorgungssicherheit für unsere Kunden. Selbst bei Unwetterlagen oder im Falle eines Stromausfalls ist der Betrieb unserer Netze sichergestellt. Mit der Inbetriebnahme unseres Rechenzentrums erhöhen wir zudem die Datensicherheit innerhalb der RFT-Kabelnetze.

Das bedeutet, dass die Daten unserer Kunden sowie unsere eigenen nicht auf unbekannten Servern irgendwo auf der Welt verwahrt, sondern bei uns am Standort Neuruppin unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen gelagert werden. Ferner bietet sich für uns die Möglichkeit unser Portfolio um neue Dienstleistungen, wie beispielsweise das Server-Housing für Firmen und Institutionen, zu erweitern.

Inwiefern hat das neue Rechenzentrum Bedeutung für die regionale Wirtschaft?

Zum einen wird die Standortwahl von Unternehmen immer häufiger vom Zugang zu leistungsstarken Kommunikationsnetzen bestimmt. Mit unseren Glasfasernetzen leisten wir einen Beitrag, um die Attraktivität der Region Brandenburg für Neuansiedlungen zu erhöhen. Als Traditionsunternehmen mit hiesigen Wurzeln, liegt uns die regionale Wirtschaftsentwicklung besonders am Herzen.

Ferner werden auch angesiedelte Firmen in Zukunft mit der Frage konfrontiert, wie sie mit dem steigenden Bandbreitenbedarf und der aufkommenden Datenströme innerhalb ihres Unternehmens umgehen werden. Die Leistungsfähigkeit eigener IT-Strukturen aufrechtzuerhalten, sie den Anforderungen gemäß aufzurüsten und den steigenden Energiekosten für Serverräume zu begegnen, bedeutet einen hohen, wiederkehrenden Investitionsbedarf. Viele kleine und mittelständische Betriebe werden daher auf die Zusammenarbeit mit etablierten Netzbetreibern, wie der RFT kabel, vertrauen und ihre gesamte Firmen-IT kostengünstig auslagern. Hierzu bietet die RFT kabel vielfältige Möglichkeiten, die auf den Bedarf des jeweiligen Unternehmens abgestimmt werden.

Auch für Behörden und Institutionen, wie Krankenhäuser oder Universitäten, ist dieses Modell attraktiv. So können wir unabhängige Kommunikationsnetze aufspannen und dadurch maximale Sicherheit beim Austausch besonders sensibler Daten gewährleisten.

Worin unterscheidet sich Ihr Dienstleistungsangebot von dem anderer Telekommunikationsunternehmen?

Für die Qualität von Netzzugängen ist neben einer hohen Down- und Upload-Geschwindigkeit, die so genannte Ping-Zeit entscheidend. Die Ping-Zeit ist die gemessene Latenz zwischen dem Aussenden eines Datenpaketes und der Antwort des Hosts. Den Effekt von langen Ping-Zeiten kennen viele Internet-User, die Onlinegames spielen. Sind die Ping-Zeiten zu hoch kann das zu ärgerlichen Spielverzögerungen und Irritationen führen.

Die RFT kabel ist mit ihren Kommunikationsnetzen sowohl am weltweit größten Internet-Knoten (Peering Point), dem DE-CIX sowie dem größten deutschen Peering Point (BCIX) angebunden. Diese Netzknoten sind Zusammenschlüsse mehrerer hundert Internet-Dienstleister, die sich gegenseitig den direkten Datenaustausch zwischen ihren Netzen ermöglichen. Das ist vor allem für Businesskunden, die sich auf zeitkritische Dienstleistungen spezialisiert haben, enorm wichtig. Denn wir können sie bedarfsgerecht mit ihren jeweiligen Partnern weltweit verknüpfen – ohne einen Umweg über weitere Zwischenlieferanten nehmen zu müssen.

Herr Tiemann, wie wird sich ihr Unternehmen, die RFT kabel, in den nächsten Jahren entwickeln?

Vorerst konzentrieren wir uns auf die offizielle Neueröffnung unserer Neuruppiner Firmenniederlassung am 22.04.2016. Denn das Rechenzentrum ist nur ein Teil des multifunktionalen RFT-Gebäudes im Neuruppiner Businesspark. Am neuen Standort werden ebenfalls ein modernes Kundencenter sowie Büros für unsere Mitarbeiter eingeweiht. Natürlich gibt es bereits Pläne für die Zukunft der RFT kabel. Die muss es auch geben, denn die Branche entwickelt sich zügig weiter.

Wer den Anschluss nicht verlieren will, muss nachhaltig planen. Auf dieser Prämisse hat mein Vater die RFT-Unternehmensgruppe aufgebaut. Auch für mich bleibt dieser Grundsatz die Basis, auf der die Zukunftsfähigkeit der RFT kabel gesichert und zugleich ein gesundes Wachstum unseres Unternehmens erzielt werden kann.

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